Wieso ist „BPA-frei“ so wichtig?
Bisphenol A ist Ausgangsstoff für Polykarbonat-Kunststoffe sowie Epoxidharze und gehört mit 3,8 Millionen Tonnen pro Jahr zu den am meisten produzierten Chemikalien weltweit. Allein in Europa stellt die chemische Industrie jährlich 1,15 Millionen Tonnen davon her.
Wissenschaftler weisen BPA regelmäßig in der Umwelt nach
Beim Menschen findet man BPA im Blut, Urin, Fruchtwasser, Gebärmuttergewebe – und die höchsten Belastungen haben alle Studien bei Kindern gefunden.
Der Stoff gilt mittlerweile als fortpflanzungsschädlich der Kategorie 1B und steht als “hormonschädlich für den Menschen” auf der Liste der europäischen Chemikalienverordnung REACH bei den besonders besorgniserregenden Chemikalien (SVHC). Kategorie 1B bedeutet: Stoffe die mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Keimzellen-Mutagenität bewirken, also erbgutverändernd sind.
Durch die Aufnahme in die REACH -Liste müssen Hersteller, Lieferanten und Händler müssen offenlegen, ob in Erzeugnissen ein besonders besorgniserregender Stoff in einer Konzentration von über 0,1% enthalten ist.
Einige Anhaltspunkte gibt es um festzustellen, ob Bisphenol A enthalten ist. So kommt der chemische Stoff hauptsächlich in vielen Haushaltgsgeräteteilen, Schüsseln für Lebensmittel, hitzebeständigen Flaschen und mikrowellengeeigneten Kunststoffprodukten vor.
Wenn etwa auf dem Produkt die Abkürzung „PC“ aufgedruckt ist, weist das auf Polycarbonat und damit auf Bisphenol A hin. Zudem kann bei dem Recyclingcode 7 davon ausgegangen werden, dass auch hier der Weichmacher enthalten ist. Ansonsten gibt es inzwischen bereits viele Firmen die ihre Produkte mit „BPA-frei“, „ohne BPA“ oder „BPA-free“ bewerben.
Bessere Wahl ist immer eine gekennzeichnete schadstofffreie Verpackung oder Behälter aus Glas, Keramik oder Edelstahl.
Doch auf den gefährlichen Kassenzetteln aus Thermopapier steht kein Hinweis, dass diese Bisphenol A enthalten
Zum Schutz der Verbraucher werden diese ab 2020 verboten. Doch bis dahin ist jeder auf sich gestellt und muss Sorge tragen seine Gesundheit nicht zu gefährden.
Es kommt schon die berechtigte Frage auf: und wann wird festgestellt, dass der Nachfolger vom Thermopapier gesundheitsschädlich ist?
Quellen zum naturwissenschaftlichen Hintergrund:
Utopia
Focus
Nachhaltig leben
Biomedizin
Umweltbundesamt
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